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DESI-Report 2019 belegt Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich

Österreich hat sich im Bereich der digitalen Kompetenzen verbessert, bleibt aber weiterhin hinter führenden Ländern wie Finnland, Schweden, den Niederlanden und Dänemark zurück. Das belegt der aktuelle "Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft" (DESI-Report) basierend auf Daten von 2017 im  Vergleich zu Vorerhebungen. Der DESI dokumentiert die digitale Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedsstaaten.

Positiv angemerkt werden vor allem neue Initiativen und Projekte wie der vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort initiierte Verein fit4internet, der sich für die kompetente Nutzung digitaler Technologien in Österreich einsetzt und dadurch nachweislich zu gesteigerten digitalen Kompetenzen in der Alpenrepublik beiträgt. Österreich liegt im DESI-Report 2019 auf Platz 13 on 28 europäischen Mitgliedsstaaten. Obwohl sich der österreichische Wert im Wettbewerbsvergleich zum Vorjahr leicht erhöht hat und bei den aufgezeichneten Leistungen über dem EU-Durchschnitt liegt, hat sich der Abstand zu den leistungsstärksten Ländern im Index vergrößert. Grund dafür ist vor allem der langsamere Fortschritt in Österreich verglichen zu den Spitzenreitern im Ranking, der Mangel an Fachkräften sowie die ausbauwürdige Nutzung der vorhandenen Potenziale und Vorteile neuer Digitaltechniken wie beispielsweise E-Invoicing und E-Commerce.

Digitale Kompetenzen über EU-Durchschnitt mit Potential zum Aufschließen ins Spitzenfeld

Über dem EU-Durchschnitt liegende Indikatorwerte kann Österreich vor allem in den Kategorien Konnektivität und Humankapital verbuchen. 67 % der österreichischen Bürgerinnen und Bürger verfügen über digitale Grundkompetenzen (Der EU-Schnitt liegt hier bei 57 %), 36 % besitzen sogar überdurchschnittliche digitale Kompetenzen. In einer Anfang 2019 durchgeführten Erhebung von IMAS im Auftrag des BMDW hinsichtlich unterschiedlicher Kompetenzbereiche schätzt sich die österreichische Bevölkerung in den Bereichen „Umgang mit Informationen und Daten“ sowie „Kommunikation und Kollaboration“ tatsächlich als hoch bis sehr hoch digital kompetent ein. In den Kompetenzbereichen „Erzeugung digitaler Inhalte“ sowie „Sicherheit“ schätzt sich hingegen fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher als niedrig kompetent ein.

Mit positivem Trend lässt sich eine Beschäftigungssteigerung von IKT-Fachkräften in Österreich nachweisen. Im Gegensatz dazu sind die Zahlen der IKT-Absolventen rückläufig und trotz Verbesserung der Zahlen zu Vorjahren werden auch die Fachkenntnisse von Frauen in IKT-Berufen noch immer zu wenig genutzt.

Die zentralen Ergebnisse des DESI-Reports im Bereich Humankapital im Überblick:

  • 67 % der Österreicherinnen und Österreicher verfügen über digitale Grundkompetenzen
  • 36 % der österreichischen Bevölkerung sind überdurchschnittlich digital fit
  • Fachkenntnisse von Frauen werden im IKT-Sektor zu wenig genutzt
  • IKT-Ausbildung muss wieder attraktiver werden
  • Grundschulen müssen mit geeigneter digitaler Infrastruktur ausgestattet werden

Verein fit4internet sorgt für digitale Kompetenz

Zum Aufschließen ins Spitzenfeld der EU-Länder in der Rubrik Humankapital ist unter anderem fit4internet ins Leben gerufen worden, dessen Ziel des vom BMDW initiierten und von der Wirtschaft getragenen Vereins es ist, die digitalen Kompetenzen der Österreicherinnen und Österreicher zu steigern und neue Modelle für den digitalen Kompetenzaufbau zu erarbeiten beziehungsweise zu fördern.

„Der DESI-Report 2019 zeigt, dass Initiativen zur Steigerung digitaler Kompetenzen wie fit4internet auch seitens der Europäischen Kommission positiv bewertet werden und gegen uns Ansporn, die österreichischen Bevölkerung weiterhin in diesem Wandle der Arbeitsweisen und digitalen Qualifikationen zu unterstützen“, sagt Ulrike Domany-Funtan, Generalsekretärin des Vereins fit4internet.

E-Inclusion: keine Bevölkerungsgruppe vergessen

Trotz guter Zahlen muss die digitale Entwicklung in Österreich schneller voranschreiten, denn sonst wird die Lücke zu anderen EU-Ländern größer, der Anschluss geht verloren. Steigendes Tempo bedeutet allerdings auch, noch stärker auf alle Bevölkerungsgruppen Rücksicht zu nehmen.

„Digitalisierung darf kein Eliteprogramm sein, von dem nur wenige profitieren. Digitalisierung kann nur mit E-Inkcusion gesellschaftlich erfolgreich sein. E-Inclusion bedeutet, dass die gesamte Bevölkerung digitale Grundkompetenzen erwerben soll. Dies muss auch Personen mit geringerer Ausbildung und ältere Menschen umfassen“, erklärt MMag. Peter Oswald, Präsident des Vereins fit4internet. Ziel des Vereins fit4internet ist es letztlich, der gesamten österreichischen Bevölkerung die Teilhabe und kompetente Nutzung digitaler Technologien zu ermöglichen und eine digitale Kluft zu schließen.

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