Zum Inhalt springen

Europaweit einzigartig: Das Digital Skills Barometer

Wie steht es um die digitale Fitness der Österreicherinnen und Österreicher? Mit dem Digital Skills Barometer hat fit4internet in Kooperation mit dem f4i-Mitgliedsunternehmen Accenture und dem Staatssekretariat für Digitalisierung und Telekommunikation im Bundesministerium für Finanzen das österreich- und europaweit erste befragungsbasierte Erhebungsinstrument geschaffen, das ein repräsentatives, fundiertes und über reine Selbsteinschätzung hinausgehendes Lagebild über das digitale Wissen der österreichischen Bevölkerung ermöglicht.

Dieses einmalige, umfangreiche und detaillierte Lagebild über die digitale Fitness der österreichischen Bevölkerung bietet auch entscheidungstragenden Personen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eine Grundlage, um bedarfsorientiert, zielgerichtet sowie zukunftssicher Schwerpunkte für Re- und Up-Skilling zu setzen – und damit die digitalen Skills der österreichischen Bevölkerung strukturiert und nachhaltig zu steigern. Mithilfe des Digital Skills Barometers kann die digitale Transformation der Republik nicht nur unterstützt, sondern in eine echte Chance für die Zukunft Österreichs verwandelt werden.

„Österreich ist in der Umsetzung des Kompetenzmodells für digitale Kompetenzen (DigComp) derzeit Vorreiter in der EU. Und mit dem Digital Skills Barometer steht erstmalig ein Ergebnis auf Basis dieses Standards zur Verfügung, das nicht nur die Selbsteinschätzung, sondern auch das digitale Wissen  der österreichischen Bevölkerung einbezieht. Dieser tiefgehende Einblick in den tatsächlichen Stand des digitalen Wissens ermöglicht es auch, bestehende Mängel und ‚skills gaps‘ zu identifizieren, denen wir uns widmen müssen, um Österreich #digitallyfit für die Zukunft zu machen“, erläutert f4i-Präsident Reinhard Gojer, MBA.

„Gerade in einer wirtschaftlichen fordernden Zeit müssen wir die Chancen der Digitalisierung für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität offensiv nutzen. Digitales Wissen ist in jeder Hinsicht der Treibstoff für die Zukunft. Deshalb rate ich jedem zu einem digitalen Workout. Denn Einschätzung und Realität liegt oft weit auseinander. Die Erkenntnisse des Barometers zeigen, dass die durchschnittliche digitale Fitness der Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren nur bei rund 41 Prozent liegt. Um sich in der digitalen Welt sicher und kompetent zu bewegen, bedarf es jedoch mindestens eine digitale Fitness von 60 bis 80 Prozent. Klar ist: Sowohl Frauen als auch Männer überschätzen ihre digitale Fitness enorm. Dank Initiativen wie fit4internet und Projekten wie dem Digital Skills Barometer zählen wir zu europäischen Best-Practices – gemeinsam arbeiten wir für die digitale Zukunft Österreichs“, so Staatssekretär Florian Tursky.

Detaillierter Blick auf die digitale Fitness der Österreichinnen und Österreicher

Das Digital Skills Barometer bietet einen einmaligen Einblick in und Überblick über den digitalen Wissensstand der Österreichinnen und Österreicher auf Basis des Digitalen Kompetenzmodells für Österreich – DigComp 2.2 AT. Das digitale Wissen der österreichischen Bevölkerung wurde über Selbsteinschätzungs- und Wissensfragen von knapp 4.000 Personen ab 16 Jahren umfangreich online erfasst. Die Ergebnisse wurden den Kompetenzstufen 1 (grundlegende ELEMENTAR, 0-20%) bis 5 (umfassend FORTGESCHRITTEN, 80,1-100%) des Digitalen Kompetenzmodells zugeordnet, wobei Expertinnen und Experten davon ausgehen, dass für einen sicheren, kompetenten und selbstbestimmten Umgang in der digitalen Welt mindestens Kompetenzstufe 4 (vertieft SELBSTÄNDIG, 60,1-80%) erreicht werden sollte. Die Ergebnisse liefern aufschlussreiche Key Findings: So beträgt etwa die durchschnittliche digitale Fitness der Österreichinnen und Österreicher aktuell 41,6%. Damit verfügen sie über fundiert selbständiges digitales Wissen und können Aufgaben selbständig bewältigen, solange keine Probleme auftreten.

Überdies thematisieren die Key Findings die digitalen Gender und Knowledge Gaps: Frauen bewegen sich im Durchschnitt auf Kompetenzstufe 2 (38,1%, solide grundlegend) und Männer auf Kompetenzstufe 3 (45%, fundiert selbständig). Damit schließen Frauen bei Fragen zu digitalem Wissen um rund 7 Prozentpunkte schlechter ab. Ein Merkmal, das sich beide Geschlechter teilen: Sie überschätzen ihre digitale Fitness enorm, der Gap zwischen Selbsteinschätzung (77,5%) und tatsächlichem Wissen (41,6%) liegt bei rund 36 Prozentpunkten, was annähernd 2 Kompetenzstufen entspricht.

Der größte Wissensmangel besteht dabei in den Kompetenzbereichen Grundlagen und Zugang sowie Sicherheit: ca. 60% der Bevölkerung kommen hier nur auf Kompetenzstufe 1, wesentliche Konzepte wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung können nur von einem Bruchteil erklärt werden. Zudem weiß der Großteil der Befragten nicht, wie man Informationen aus dem Internet verifiziert, wohin man sich bei Fake News wendet oder wie man sie von echten Nachrichten unterscheidet. Diese digitale Medienkompetenz ist jedoch essenziell und muss gezielt gefördert werden, da immer mehr Menschen täglich Nachrichten über Social Media konsumieren und der Filterblaseneffekt dabei eine große Rolle spielt.

Die Digitalisierung betrifft alle Menschen, daher muss die Teilhabe daran auch allen ermöglicht werden. Dies kann etwa über Techniken für ein barrierefreies Internet erfolgen – doch auch hier ist das Unwissen der Österreichinnen und Österreicher hoch. Damit Inklusion gelebte Praxis wird und keine Besonderheit bleibt, braucht es mehr Wissen über die grundlegenden Techniken zur digitalen Barrierefreiheit sowie darüber, wie diese in der eigenen Kreation digitaler Inhalte angewandt werden können.

Digitale Kompetenzen – der Schlüssel zur Zukunft

Digitale Skills zählen zu den 8 Schlüsselkompetenzen für Lebenslanges Lernen und als 4. Kulturtechnik zu den Grundfertigkeiten neben Lesen, Schreiben und Rechnen. Da bereits 90 Prozent aller Berufe digitale Basiskompetenzen voraussetzen, sind digitale Fitness und berufliche Anschlussfähigkeit untrennbar miteinander verknüpft und entscheiden über die Zukunftsfähigkeit Österreichs mit.

Die gewonnenen Ergebnisse der Erhebung sind für die österreichische Bevölkerung repräsentativ und anschlussfähig an den Referenzrahmen für digitale Kompetenzen (DigComp) der Europäischen Kommission sowie an den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR).  Die Erkenntnisse aus dem Digital Skills Barometer von fit4internet leisten in diesem Kontext zudem einen wesentlichen Beitrag zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (UN SDGs) in den Bereichen Hochwertige Bildung (SDG#4), Geschlechtergleichheit (SDG#5), Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG#8), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG#9) und Weniger Ungleichheiten (SDG#10).

"Bereits seit 2018 ist es unser erklärtes Ziel als fit4internet, die österreichische Bevölkerung fundiert für die digitale Zukunft zu rüsten und federführend zur Standardisierung und Steigerung der digitalen Kompetenzen in Österreich beizutragen. Durch Interdisziplinarität, rasche Entwicklungen und Umsetzungen sowie Stakeholdergruppen-übergreifende Zusammenarbeit auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene konnte europaweit ein Best-Practice zur Umsetzung des DigComp geschaffen werden. Mithilfe der detaillierten Ergebnisse des Digital Skills Barometers haben wir nun zusätzlich ein Werkzeug, das dazu beitragen kann, zielgerichtet Maßnahmen für digitale Inklusion und die digitale Zukunftsfähigkeit Österreichs zu gewährleisten“, fasst f4i-Generalsekretärin Mag. Ulrike Domany-Funtan, MBA zusammen.

Passendes Bildmaterial finden Sie hier

Das vollständige Digital Skills Barometer finden Sie hier

Statements zum Digital Skills Barometer:

Mag. Michael Zettel, Geschäftsführer Accenture Österreich: „Die Digitalisierung und damit die digitalen Skills der Österreicherinnen und Österreicher sind das Fundament für erfolgreiche Unternehmen, das Wirtschaftswachstum und unseren künftigen Wohlstand. Das Digital Skills Barometer ist der erste Realitycheck der digitalen Skills der Österreicherinnen und Österreicher. Auf diese digitale Kompetenzmessung aufbauend können zielgerichtet und bedarfsorientiert Maßnahmen entwickelt werden.“

Christoph Becker, Geschäftsführer ETC – Enterprise Training Consulting: „Lebenslanges Lernen und lebenslange Weiterentwicklung gewährleisten im Zusammenspiel mit zeitgemäßen digitalen Kompetenzen die berufliche Anschlussfähigkeit des Individuums auf dem Arbeitsmarkt. Mit dem Digital Skills Barometer halten wir endlich ein Werkzeug in der Hand, die tatsächliche digitale Fitness der österreichischen Bürger*innen detailliert zu bestimmen. Das ist die Grundlage, um schnell und einfach Zugang zu bedarfsorientierten Weiterbildungsmaßnahmen zu bieten. Damit wird das digitale Basiswissen gefördert. Dies ist ein entscheidender Schritt für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft Österreichs!“

Zurück zur Presse-Übersicht